Unsere Wiese im Dorf Kosovo!

Nach einer „Kos“, einer Amsel auf Bulgarisch, benannt, oder namentlich aus dem bulgarischen Wort „koso“ – steil, heraufführend und so wunderschön ist unser Dorf Kosovo!❤️
Mit grüngepflückten Pflaumen, versteckt unter dem Kissen, schläft unser Kind, nach einem Tag freiem Toben und Spielen im Dorf. Der Fluss Ledeniza schwemmt die Wassermelonenschalenboote von Malena weg, Maximilian schlägt mit der Machete neue Wege im grünen Dickicht, das es schon lange vergessen hat, mit seinen Wurzeln Kopfsteinpflaster umarmt zu haben … Seit wir dich, liebes Dorf (ab heute darf ich per „du“ schreiben 🙂 gesehen haben, leben wir mit dem Traum, auch hierhin zu gehören.
Jetzt gibt es bereits auch die Wiese, die wir unsere nennen dürfen. Auf der, ich weiß es, eines Tages gelbe Blumen leuchten werden, und eine Laterne am Fenster flackern wird (wenn es ein Fenster gibt). Und von innen wird die Oma Svetlana die Tür einen Spalt breit aufmachen um nachzusehen, wer vorbeigeht, und ihm etwas auf rhodopischem Dialekt zu sagen – ich bringe mir bereits klangvolle Dialektworte bei 🙂
Ich höre auch drei Schäfchen blöken, einen Webstuhl weben, wie knusprig gebackene Brotkruste aus dem Ofen knistert, wie wild nach oben schlängelnde orangene Bohnenblüten wachsen – wenn ich richtig höre :).
„Was Gott schreibt, kann kein Mensch löschen“, lies ich neulich die Worte eines alten Mütterchens aus einem rhodopischem Dorf. Wenn ihre Kinder Ungeduld zeigten, riet sie ihnen abzuwarten, dass „Dinge im Himmel geschrieben werden“, dann geschehen sie auch auf Erden. Es ist jetzt geschrieben – ich wünsche uns Glück und gute Nachbarn (und das sind sie)❤️🍀